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Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit

„Der Frieden ist nur dann zu haben, wenn wir uns weltweit für Gerechtigkeit einsetzen. Wir einfache Menschen sind aufgerufen, uns auf den Weg zu machen, diese Erde ohne Waffen zu bewahren“ Ludwig Baumann

Die tiefe Abneigung gegen alles Gewalttätige, Demütigende und Militärische war ein prägender Antrieb für Ludwig Baumann.

Seit den 80er Jahren engagierte er sich für das Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Zu den Einberufungsterminen sprach er regelmäßig junge Rekruten auf dem Bahnhof an, erzählte ihnen seine Geschichte und informierte sie über die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung. Dabei war er so erfolgreich, dass ihm die Bundesbahn ein Hausverbot für den Bremer Hauptbahnhof erteilte. Das Oberlandesgericht hob dieses Verbot 1988 allerdings auf, weil Ludwig Baumann den Reiseverkehr nicht störte.

Wo immer gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr protestiert und demonstriert wurde, trat Ludwig Baumann als charismatischer Redner auf - sei es auf den Gelöbnix-Demonstrationen der Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär in Berlin oder bei den Gegenveranstaltungen zu den Naziaufmärschen in Halbe. Bundesweit wurde kaum ein Deserteursdenkmal und keine Wehrmachtsausstellung ohne ihn eingeweiht.

Für Ludwig Baumann gehörten Frieden und eine gerechte Weltwirtschaftsordnung untrennbar zusammen. Eigentlich hatte er ständig Kopien von Zeitungsartikeln zu diesen Themen dabei, die er freigiebig mit der Bitte verteilte, sich für das Menschenrecht auf Nahrung oder für ein Bleiberecht von Armutsflüchtlingen einzusetzen.

Er stellte sich bei eisigen Temperaturen auf den Bremer Weihnachtsmarkt und protestierte mit einem Pappschild gegen den Konsum und die Ressourcenverschwendung in den reichen Ländern. In jeder Rede wies er darauf hin, dass weltweit täglich hunderttausende Kinder qualvoll verhungern, weil der „Raubtierkapitalismus“ die armen Länder ausbeutet. Oft stellte er in Interviews die Frage, was die Bundeswehr am Hindukusch zu suchen habe und was wäre, wenn die armen Länder militärisch stärker als wir wären und ihre Interessen in Europa militärisch verteidigen würden. Obwohl er sich stets für Gewaltfreiheit einsetzte, betonte er immer wieder seine Solidarität mit Befreiungsbewegungen und wollte „diesen Menschen nicht raten, dass sie auch noch gewaltfrei verhungern sollen.“

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Rede beim Gelöbnix am 20.7.2008

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Ludwig Baumann 2011

www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de

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Diese Webseite wurde von Freunden und politischen Weggefährten des Bremer Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann aus Anlass seines 90. Geburtstages erstellt. Wir möchten allen Besucherinnen dieser Seite einen außergewöhnlichen Menschen vorstellen, den wir für seinen hartnäckigen, humorvollen und geradlinigen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sehr schätzen.