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Erinnerungen zum 100. Geburtstag des Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann

„Haltung haben und zeigen, nicht alles hinnehmen und auch lästig sein: Das ist für mich erste Bürgerpflicht.“Ludwig Baumann

In der Ausstellung informieren wir über Ludwig Baumanns Leben, über seine Verfolgung durch das Naziregime, über sein politisches Engagement für Frieden und Gerechtigkeit, über die gesellschaftliche und juristische Rehabilitierung der Opfer der NS-Militärjustiz und natürlich über einen charmanten und geradlinigen Menschen.

Diese Ausstellung wurde von Freunden und politischen Weggefährten des Bremer Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann anlässlich seines 100. Geburtstages am 13. Dezember 2021 erstellt.

Ludwig Baumann ist am 5. Juli 2018 im 97. Lebensjahr verstorben. Er war als Vorsitzender der Bundesvereinigung der Opfer der NS-Justiz einer der wichtigsten Kämpfer für die gesellschaftliche Anerkennung und die gesetzliche Rehabilitierung der Kriegsdienstverweigerer und Deserteure der Wehrmacht. Als Wehrmachtsdeserteur hat er die gesellschaftliche Ächtung für Kriegsdienstverweigerer in der Bundesrepublik Deutschland selbst erfahren. Gegen viele Widerstände setzte sich Ludwig Baumann unermüdlich für die Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure ein.

Zugleich kämpfte er bis ins hohe Alter für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt. Ludwig Baumann hatte eine klare Position zur „ungerechten Weltordnung“ und zur Unterdrückung in der Welt. Er reagierte empfindlich auf alltägliches Unrecht und scheute sich nicht, dies klar zu benennen.

Ludwig Baumann war ehrlich und unbestechlich. Er war geradlinig und konsequent in seiner Haltung. Die Annahme des Bundesverdienstkreuzes verweigerte er. Einen Orden, den auch ehemalige Nazis tragen, lehnte er ab.

In der Ausstellung möchten wir einen außergewöhnlichen Menschen vorstellen, den wir als einen warmherzigen und charismatischen, humorvollen und lebensfrohen Freund erlebt haben. Mit seinem hartnäckigen und geradlinigen Kampf für die Anerkennung des Rechts auf Kriegsdienstverweigerung und mit seinem Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit ist er uns weiter ein Vorbild.

„Wir haben nach dem Krieg gehofft, dass unsere Haftgründe anerkannt werden würden. Aber wir sind nur als Feiglinge, Vaterlandsverräter, Dreckschweine beschimpft und bedroht worden.Wir hatten überhaupt keine Verbündeten.“
Ludwig Baumann

Ludwig Baumann spricht beim Gelöbnix 20.7.2008

Ludwig Baumann

Manfred Messerschmidt (links), Ludwig Baumann und Jochen Vogel (rechts) bei der Eröffnungsfeier der Wanderausstellung „Was damals Recht war!“, im Deutschen Theater am 21. Juni 2006 in Berlin.

Ludwig Baumann

Gedenkfeier am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27.1.2007 in der KZ Gedenk-stätte Sachsenhausen, von links nach rechts Ludwig Baumann, Günter Morsch (Leiter der Stiftung Brandenburgischer Gedenkstätten) und Matthias Platzeck (Ministerpräsident des Landes Brandenburg)

Impressum:

Inhaltliche Ausarbeitung: Lutz Boede, Lothar Eberhardt, Jörg Kwapis
Grafische Umsetzung: Michael Mallé (www.stadtbild-grafik.de)
Fotos: kappa photo (Lothar Eberhardt), wenn nicht anders verzeichnet
V.i.S.d.P.: Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam e.V., Hebbelstraße 12, 14469 Potsdam

www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de

Die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. als gemeinnützig anerkannter Verein, freut sich über finanzielle Unterstützung. Spenden können Sie an:

Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.
Bankverbindung: Sparkasse Bremen
Kontonummer: 15145915
Bankleitzahl: 29050101

 

Diese Webseite wurde von Freunden und politischen Weggefährten des Bremer Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann aus Anlass seines 90. Geburtstages erstellt. Wir möchten allen Besucherinnen dieser Seite einen außergewöhnlichen Menschen vorstellen, den wir für seinen hartnäckigen, humorvollen und geradlinigen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sehr schätzen.