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„Fahnenflucht“, Desertion und Deserteurdenkmäler

„Die Wahrheit ist: Ich wollte nicht töten. Und ich wollte leben“ Ludwig Baumann

„Auf Hitlers Weisung ‚Der Soldat kann sterben, der Deserteur muss sterben‘ wurden wir Deserteure, Wehrkraftzersetzer und Kriegsdienstverweigerer mit über 30.000 Todesurteilen und mehreren 10.000 Zuchthausstrafen verfolgt. Über 20.000 Todesurteile wurden vollstreckt. Überlebt haben das Grauen in den KZs und Strafbataillonen keine 4.000 von uns. ...“

Ludwig Baumann begann seine Vorträge zum Thema Desertion und zu seinen Erfahrungen als Wehrmachtsdeserteur oft so und führte zum Thema Fahnenflucht weiter aus:

“...ich glaube, Desertion, Verweigerung des Kriegsdienstes und Wehrkraftzersetzung sind für die Geschichte des Menschenrechts der Kriegsdienstverweigerung, das leider in vielen Ländern immer noch nicht respektiert wird, von besonderer Bedeutung.“

DenkZeichen und DenkMale mahnen
In der Bundesrepublik entstanden die ersten Gedenkstätten für Opfer der NS-Militärjustiz meist durch persönliches Engagement von Kriegsgegnern, oft von Bürgerinitiativen unterstützt, und häufig gegen den Widerstand der örtlichen Verwaltungen. Es war Ausdruck des gesellschaftlichen Verdrängungsprozesses, die Erinnerung an die „Kriegsverräter“ zu verweigern.
So wurden Erinnerungszeichen, Denkmäler und Gedenktafeln oft auf privaten Grundstücken oder auf kirchlichem Gelände aufgestellt. Manche wurden nach beharrlichen Bemühungen nachträglich, wie z.B. in Ulm, auf öffentliches Straßenland verbracht.

Sie provozierten im öffentlichen Raum. Oft wurden sie demontiert, zerstört oder beschädigt. Die verstärkte öffentliche Diskussion um „Wehrmachtsdeserteure“ und „Kriegsverrat“ förderte öffentliche Akzeptanz für Menschen, die sich dem verbrecherischen Krieg widersetzt hatten.

In Potsdam fand das von Mehmet Aksoy geschaffene Denkmal für die Entscheidung zwischen „Eid und Gewissen“, der „Angst vor dem Tod und dem Töten“ nach einer langen Odyssee durch die Republik seinen festen Platz. Es wurde im Beisein von Ludwig Baumann 1990 auf dem Platz der Einheit aufgestellt.

Ludwig Baumann vor dem Hamburger Deserteurdenkmal (Foto: Gert Krützfeldt)

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Ulm (Foto: privat)

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Potsdam (Foto: Andreas Klaer)

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Stuttgart (Foto: privat)

www.bv-opfer-ns-militaerjustiz.de

Die Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V. als gemeinnützig anerkannter Verein, freut sich über finanzielle Unterstützung. Spenden können Sie an:

Bundesvereinigung Opfer der NS-Militärjustiz e.V.
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Bankleitzahl: 29050101

 

Diese Webseite wurde von Freunden und politischen Weggefährten des Bremer Wehrmachtsdeserteurs Ludwig Baumann aus Anlass seines 90. Geburtstages erstellt. Wir möchten allen Besucherinnen dieser Seite einen außergewöhnlichen Menschen vorstellen, den wir für seinen hartnäckigen, humorvollen und geradlinigen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit sehr schätzen.